Realschule Zusmarshausen feiert 75 Jahre Grundgesetz und Demokratie
Das Grundgesetz wird 75! Die 10.-Klässlerinnen und -Klässler der Realschule Zusmarshausen würdigen das Jubiläum mit einer Ausstellung, die nun eröffnet wurde.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Mit dieser feierlichen Erklärung beginnt der Artikel 1 des Grundgesetzes, der die zentrale Grundlage für unsere Grundrechte darstellt. Aufgrund ihrer überragenden Bedeutung stehen diese Rechte an der Spitze des Grundgesetzes.
Grund genug, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse zum 75-jährigen Geburtstag unsere Verfassung im Fach ‚Politik und Gesellschaft‘ genauer unter die Lupe genommen haben. Den Schwerpunkt haben sie dabei auf eben jene 19 Grundrechte gelegt, die den Kern des Grundgesetzes bilden. Noch bevor es in die Vorbereitungen der diesjährigen Abschlussprüfungen ging, haben sich die Jugendlichen in Gruppen mit der Bedeutung von Freiheitsrechten wie der Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, dem Gleichheitsgrundsatz und mit Schutzrechten – der Menschenwürde an oberster Stelle – beschäftigt.
Entstehung des Grundgesetzes
Daneben haben zwei Schülerinnen beleuchtet, wie das Grundgesetz entstanden ist: Als provisorische Verfassung für die im selben Jahr 1949 gegründete Bundesrepublik war es den Müttern und Vätern des Grundgesetzes wichtig, aus der Erfahrung der Katastrophe der nationalsozialistischen Herrschaft Lehren zu ziehen. Die Schwächen der Weimarer Verfassung sollten nicht wiederholt werden.
Nicht alles ist in Stein gemeißelt – Wandel des Grundgesetzes und Ewigkeitsklausel
Zwei Schüler haben sich mit der Frage beschäftigt, wie sich das Grundgesetz im Laufe der Jahre gewandelt hat. In ihrem Plakat stellen sie anschaulich dar, dass einige Artikel ergänzt oder geändert wurden: So wurde etwa Artikel 3, Abs.2, der die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen gewährleistet, 1994 um folgenden Satz ergänzt: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ Dieser Zusatz ist der Tatsache geschuldet, dass die Gleichstellung vor allem von Frauen in manchen Bereichen noch nicht erreicht ist. Deswegen soll der Staat geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Gleichberechtigung aktiv voranzubringen. Im Grundgesetz ist allerdings auch festgelegt, dass der zentrale Wesensgehalt der Grundrechte unveränderlich ist. Mit der sogenannten „Ewigkeitsklausel“ – dem Art. 79 –, den eine Gruppe aus der Klasse 10a vorgestellt hat, wird festgeschrieben, dass der Kern der Grundrechte sowie die Staatsprinzipien Demokratie, Sozialstaat, Bundesstaatlichkeit und Rechtsstaat unveränderlich sind.
Plakate, Lapbooks und interaktive Elemente
In Form von Plakaten und Lapbooks haben die Jugendlichen eine interessante, wie auch interaktive Ausstellung erstellt: Mittels QR-Codes können die Mitschülerinnen und Mitschüler auch an Umfragen teilnehmen, Videos anschauen oder auch ein Quiz lösen. Dabei gehen die Schülerinnen und Schüler auch auf aktuelle Debatten ein, wie etwa auf die Diskussion über die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die im Artikel 12a des Grundgesetzes geregelt ist.
Verfassungsviertelstunde zur politischen Bildung
Mit der Ausstellung will die Realschule zum Jubiläum und in Zeiten, in denen die Demokratie laut Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unter Druck steht, einen Beitrag zur politischen Bildung leisten. Die Bayerische Regierung plant für das nächste Schuljahr die Einführung einer Verfassungsviertelstunde, die den Schülerinnen und Schülern etwa die Bedeutung der Verfassungswerte für das gesellschaftliche Miteinander oder demokratische Grundhaltungen wie Toleranz und Gemeinsinn näherbringen soll. Im Hinblick darauf haben die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen schon wichtige Vorarbeit geleistet.
Nun wurde die Ausstellung vom Konzept-Team der Klasse 10d zusammen mit Schulleiter Jürgen Seipt-Wunderwald und den Betreuungslehrern des Faches PuG Martin Weis und Sebastian Bernhard eröffnet.
Sebastian Bernhard – PuG-Lehrer
Bildunterschrift Gruppenfoto:
v.links n. rechts: Schulleiter Jürgen Seipt-Wunderwald, Leni Sonntag, Helena Pöschl, Elisa Schmid, Lena Warmuth, Martin Weis, Sebastian Bernhard
